Zurückgekommen, um zu bleiben
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Fußball: Nach dem souveränen Wiederaufstieg in die Hessenliga will sich der SV Unter-Flockenbach diesmal in der höchsten Spielklasse des HFV etablieren
Von Christopher Frank
Unter-Flockenbach. Die Sonne strahlt am Sonntagmorgen mit den Verantwortlichen des SV Unter-Flockenbach förmlich um die Wette. Nach der wohl erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte – die erste Männermannschaft feierte den direkten Wiederaufstieg in die Hessenliga, die 1c den Aufstieg in die B-Liga, die Damen in ihrer ersten Gruppenliga-Saison die Vizemeisterschaft und die 1b der Männer mit Rang zehn die beste Platzierung seit dem Aufstieg in die Kreisoberliga – ist der Jubel über all die Erfolge bei Uwe Felber (Vorsitzender), Manager Rana Nag und deren Mitstreitern längst der Vorfreude auf die neue Spielzeit gewichen.
Geteilt wird diese positive Stimmung von zahlreichen Vereinsmitgliedern und den Familien einiger Spieler, die den durchaus beschwerlichen Weg auf die Anhöhe hoch über dem Tal an diesem Vormittag auf sich genommen haben, um die (anderen) Spieler, Trainer und das Team hinter den Teams bei der traditionellen Präsentation aller Protagonisten noch besser kennenzulernen. Das entspricht wiederum exakt dem Verständnis, das der SVU seit jeher pflegt und vorlebt. Sowohl die Verantwortlichen als auch die Spieler werden nicht müde, „die große Familie SVU“ hervorzuheben, trotz all der Erfolge ist man im Tal immer noch bestrebt, das Image des Dorfvereins aufrechterhalten.
Diesen Zusammenhalt werde es in der kommenden Saison auch brauchen, ist sich Rana Nag sicher. „Nur gemeinsam können wir unser großes Ziel, den Klassenerhalt in der Hessenliga, erreichen. Wir müssen die Mannschaft und das Trainerteam vom ersten Spieltag an unterstützen“, lautet sein Appell an alle Anwesenden. Denn der Manager weiß: „Bei sechs Absteigern wird das eine Hammeraufgabe. Schon im ersten Spiel in Fernwald am kommenden Samstag erwartet uns die erste große Herausforderung.“ Er selbst stehe aber „zu 100 Prozent hinter der Mannschaft und dem Trainerteam“, gibt Nag die Richtung vor – wohlwissend, dass auch kritische Töne schnell laut werden können, wenn es sportlich nicht mehr ganz so gut läuft. Wovon in der höchsten Spielklasse des Hessischen Fußball-Verbandes auszugehen ist.
111 Tore und 24 Siege wie im Vorjahr werden auf dem Wetzelsberg in der Saison 2024/25 wohl nicht mehr bejubelt werden können – auch wenn die Torhymne eigens für Goalgetter Lotfi Graidia geändert wird, sobald die 100er Marke erneut geknackt wird, wie Kapitän Morris Nag scherzt. Auch die zwei Niederlagen, die die Elf des Trainerduos Nico Hammann/Dalio Memic in der gesamten vergangenen Runde einstecken musste, dürften in der Hessenliga recht bald kassiert sein.
Und dennoch blicken Nag, Engert, Hammann, Memic und alle Spieler der kommenden Runde mit einer Mischung aus der bereits erwähnten Vorfreude und Optimismus entgegen. „Wir haben uns nach dem ersten Hessenliga-Jahr und dem direkten Wiederabstieg vor einem Jahr viele Gedanken gemacht und hoffentlich auch die richtigen Schlüsse gezogen“, nennt Rana Nag den Hauptgrund für die weitverbreitete Zuversicht.
Der Kader wurde beispielsweise qualitativ und quantitativ noch einmal deutlich aufgewertet. Vier Abgängen (Nils Eckstein, Yannick Ulpins, Fabio Hechler und David Zyprian) stehen insgesamt acht vielversprechende Neuzugänge gegenüber. Mit Florian Butscher, Jens Bundschuh, Lennart Borgenheimer und Ylli Cermjani kommen gleich vier Neue vom einstigen Verbandsliga-Rivalen Eintracht Wald-Michelbach, wobei Cermjani erst in der vergangenen Woche verpflichtet wurde (wir berichteten).
Mindestens über Oberliga-Erfahrung verfügen neben Butscher (zwölf Spiele für die TuS Mechtersheim) und Arif Kilic, der nach seinem Gastspiel beim schleswig-holsteinischen Oberligisten SV Preußen Reinfeld zurück in seine nordbadische Heimat gezogen ist, vor allem Angel Arthee sowie Torhüter Paul Lawall, die beide vom VfR Mannheim nach Unter-Flockenbach gekommen sind. Während Lawall auf 19 Regionalliga-Partien für den FC-Astoria Walldorf zurückblicken kann, bringt Arthee sogar internationale Meriten mit ins Tal: Der 21-Jährige zählt zum erweiterten Kader der mauritischen Nationalmannschaft. „Wir sind stolz wie Bolle, dass wir bald vielleicht sogar einen echten Nationalspieler in unseren Reihen haben“, sagt Rana Nag.
Erstmals im SVU-Dress erscheint am Sonntag überdies der 19 Jahre alte Luca Kaiser, den Nag und Co. erst Ende der vergangenen Woche vom SV Hummetroth losgeeist haben. Der gebürtige Bamberger durchlief die Nachwuchsleistungszentren der Proficlubs SV Darmstadt 98, VfB Stuttgart, TSG Hoffenheim und SV Sandhausen und soll die Offensive der „Flockies“ noch einmal aufwerten.
„Sieht doch gut aus, diese Truppe“, sagt ein sichtlich zufriedener Rana Nag, als sein Blick abschließend noch einmal von Spieler zu Spieler schweift. Ob die Elf dann aber auch die sportlichen Ziele erreichen wird, lässt sich eine Woche vor dem Saisonstart noch nicht sagen. Das weiß auch Spielertrainer Nico Hammann, der betont: „Wir sind etwas holprig in die ersten Testspiele gestartet, haben uns aber zuletzt schon deutlich gesteigert. Wenn es so weitergeht und wir uns weiter kontinuierlich verbessern, sehe ich gute Chancen, dass wir den Klassenerhalt schaffen können.“
Sein Partner Dalio Memic will die Ergebnisse der Testspiele – auch beim jüngsten 2:2 gegen Gruppenligist SV Fürth tat sich der SVU lange schwer – unterdessen nicht überbewerten. „Wichtig ist, dass die Abläufe in der Liga funktionieren. Sie wurden Schritt für Schritt besser, genau hierfür sind Testspiele ja auch da.“
Und es spricht sowohl für das Trainerduo als auch für die Spieler, dass sie sich auf den Erfolgen des Vorjahres keinesfalls ausruhen wollen und genau wissen, dass sie ab dem kommenden Samstag noch mal eine Schippe drauflegen müssen. „Wir haben ohne Frage viel Potenzial in dieser Truppe. Uns fehlt aber noch ein bisschen was, an dem wir arbeiten können und auch arbeiten werden“, sagt Jens Bundschuh im Namen aller Teamkameraden. Er selbst wird der Mannschaft in den ersten fünf bis sechs Wochen zwar verletzungsbedingt fehlen, schon am Sonntag ist aber zweifellos zu erkennen, dass er die ihm angedachte Führungsrolle erfüllen will – auf und neben dem Platz.
Wenn dann auch noch die große SVU-Familie, wie von Rana Nag gewünscht, generationenübergreifend fest zusammenhält, könnte es tatsächlich klappen mit dem Klassenerhalt.
111 Treffer und 24 Siege durften die Spieler des SV Unter-Flockenbach in der vergangenen Verbandsliga-Saison bejubeln. Nach dem Wiederaufstieg in die Hessenliga geht es nun einzig und allein um den Klassenerhalt. Archivbild: Fritz Kopetzky
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Unter-Flockenbach. In den vergangenen vier Jahren kämpfte die zweite Mannschaft des SV Unter-Flockenbach trotz aller Bemühungen immer wieder um den Klassenerhalt in der Fußball-Kreisoberliga. Das war in der vergangenen Saison anders: Schon zur Winterpause hatten die „kleinen Flockies“ mit 29 Punkten zwei Zähler mehr geholt als in der gesamten vorherigen Runde. In der Endabrechnung stand schließlich Platz zehn mit einer weitgehend ausgeglichenen Bilanz und insgesamt 43 Punkten zu Buche, der Vorsprung auf den Elften, SG Reichenbach, betrug stattliche elf Punkte.
Fast schon klar also, dass SVU-Manager Rana Nag von „einer sehr guten letzten Saison“ spricht – obwohl die Trennung von Trainer Alessandro Hoffmann am Fastnachtswochenende kurzzeitig für ein bisschen Wirbel im Tal sorgte. So trat Dirk Sommer aus Solidarität zu Hoffmann als Sportlicher Leiter der zweiten Mannschaft zurück. Doch dem neuen Sportlichen Leiter Özgün Karci, der in dieser Rolle bereits beim SV und FC Fürth tätig gewesen war, und Interimstrainer Melvin Schmitt gelang es rasch, wieder Ruhe ins Team zu bringen. Gleichwohl rückt Schmitt – wie vereinbart – nun wieder ins zweite Glied, fortan assistiert er dem neuen Übungsleiter Roman Tomczyk als spielender Co-Trainer.
Und die Mannschaft? Die hat nach der vielversprechenden Vorsaison sprichwörtlich Blut geleckt, wie den Steckbriefen zu entnehmen ist, die Manager Rana Nag bei der offiziellen Teamvorstellung am Sonntag vorliest. „Besser als letztes Jahr“ wolle man abschneiden, übt sich Melvin Schmitt diesbezüglich fast schon in Bescheidenheit. Doch auch der Co-Spielertrainer präzisiert recht schnell und nennt die „Plätze eins bis fünf“ als internes Ziel. „In der Mannschaft steckt noch unglaublich viel Potenzial“, lobt Schmitt, auch charakterlich gebe es an „den Jungs“ nichts auszusetzen. „Alle haben auch in der Pause individuell an ihrer Fitness gearbeitet. Das spricht für sich.“ Hinzu kommt, da sind sich der Co-Trainer und alle Spieler einig, eine Kameradschaft, die in engen Spielen womöglich ausschlaggebend sein könnte. „Alles super Typen“, bringt es Torhüter Dominik Urbanek auf den Punkt.
Manager Rana Nag will diese Euphorie zwar keineswegs bremsen, doch gibt er zu bedenken: „Für den Aufstieg sind wir noch nicht reif genug. Wir wollen diese junge Mannschaft Schritt für Schritt weiterentwickeln, auf lange Sicht aber natürlich auch die Lücke zwischen der ersten und der zweiten Mannschaft verkleinern.“ Will heißen: Aufgeschoben ist noch längst nicht aufgehoben.
Dafür sprechen auch die sechs Neuzugänge, die allesamt in der Kreisoberliga den nächsten Entwicklungsschritt machen können und auch machen sollen. Niklas Becker ist den Teamkollegen dabei schon einen Schritt voraus, er bringt bereits die Erfahrung aus dem einen oder anderen Verbandsligaspiel für die TSG Weinheim mit. fran
Zugänge: Denis Mulaj, Lionel Guardado-Osmani (beide TSV Aschbach), Niklas Becker (TSG 62/09 Weinheim), Sertac Döner, Julius Pressler (beide Eintracht Wald-Michelbach II), Lukas Somberg (TG Jahn Trösel).
Abgang: Ian Fischer (FC Ober-Abtsteinach).
Trainer: Roman Tomczyk (erste Saison, zuletzt war er in der Saison 2022/23 beim TSV Aschbach tätig). Co-Trainer: Melvin Schmitt (löste als Interimstrainer im Februar Alessandro Hoffmann ab und rückt jetzt wieder ins zweite Glied).
Saisonziel: Oben mitspielen.
Favoriten: FC Fürth, SG Unter-Abtsteinach, Eintracht Bürstadt.
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Unter-Flockenbach. Der Spielplan in der Fußball-Hessenliga ist draußen – und beim SV Unter-Flockenbach mussten sich die Verantwortlichen nach der Durchsicht erst einmal sortieren. Nach einem Jahr in der Verbandsliga Süd ist für den Aufsteiger die Rückkehr in die Hessenliga zwar kein absolutes Neuland, wie es 2022 noch war, aber dennoch gibt es einige Unbekannte. Und dazu einen, nennen wir es mal unglücklichen Spielplan mit Tücken. In diesem Jahr hat der SV Unter-Flockenbach nämlich 14 Heimspiele, 2025 sind es dann nur noch fünf.
SVU-Manager Rana Nag musste sich auch erst einmal mit dem Spielplan befassen. Fest steht jedoch für ihn: „Wir müssen sofort hundertprozentig reinkommen. Uns bleibt keine Zeit.“ Im ersten Hessenliga-Jahr hielten sich die Unter-Flockenbacher zunächst mit dem Punkten zurück und gerieten dadurch ins Hintertreffen. Die Hypothek war in der Rückrunde nicht mehr aufzuholen, auch wenn es am Ende sogar fast noch gereicht hätte.
Aus dem Abstieg will der SVU Lehren ziehen. Und so wurde der Mannschaft zum Trainingsbeginn am Montag noch einmal eingetrichtert, wie wichtig eine gute Vorbereitung und dann der Start sind. Los geht es bereits am Samstag, 27. Juli, mit einem Auswärtsspiel beim FSV Fernwald. Am Samstag, 3. August, kommt der VfB Marburg, bevor es dann zum TSV Stadtallendorf geht. Am Mittwoch, 14. August, gastiert die neu in die Hessenliga eingruppierte U21-Mannschaft des Zweitligisten SV Darmstadt 98. Während die Unter-Flockenbacher die beiden Auswärtsgegner noch kennen, sind Marburg und die kleinen „Lilien“ völlig unbekannte Gegner. Die Heimspiele sollen in der Regel samstags um 15 Uhr ausgetragen werden, damit wie bisher anschließend die Frauenmannschaft des SVU spielen kann.
In der Hessenliga sind in der Saison 2024/2025 19 Mannschaften am Start, eine mehr als bislang. Das liegt an der Aufnahme der Darmstädter. Vor zwei Jahren waren es sogar 20 Mannschaften, wovon vier direkt abstiegen. Neben dem SV Unter-Flockenbach erwischte es auch SV Neuhof, SV Rot-Weiß Hadamar und TSV Steinbach II, der jetzt wie der SVU den sofortigen Wiederaufstieg schaffte. FSV Wolfhagen und TuS Hornau, die sich in der Relegation durchsetzte, sind ebenfalls aufgestiegen. Einen hessischen Absteiger aus der Regionalliga Südwest gab es nicht. Nicht mehr dabei sind Regionalliga-Aufsteiger FC Gießen sowie die Absteiger TuS Dietkirchen, 1. FC Erlensee und Viktoria Griesheim. Türk Gücü Friedberg, KSV Baunatal, FC Bayern Alzenau, SC Hanau, FC Eddersheim, Hünfelder SV, SV Weidenhausen, Rot-Weiß Walldorf, SC Waldgirmes, 1. Hanauer FC und SV Steinbach spielen weiterhin in der Hessenliga.
Letzter Spieltag für den SVU in diesem Jahr ist am 7. Dezember – wieder gegen den FSV Fernwald. Die Winterpause endet am 15. Februar mit dem Spiel beim FC Bayern Alzenau. Am letzten Spieltag der Saison am 31. Mai sind die Unter-Flockenbacher spielfrei. Sie bestreiten ihr letztes Rundenspiel am 24. Mai beim Meisterschaftsfavoriten Türk Gücü Friedberg und können anschließend, sollte es wieder eng werden, nicht mehr in den Kampf um den Klassenerhalt eingreifen.
Doch so weit denkt SVU-Manager Nag erst mal nicht. Der Fokus liegt jetzt auf einer guten Vorbereitung, die war im Aufstiegsjahr nämlich nicht optimal. Zum Trainingsstart waren alle Spieler fit. Die Trainer Dalio Memic und Nico Hammann wünschten sich ein Trainingslager (wie vor zwei Jahren in Edenkoben), was der SVU auch erfüllen kann. Zum Ende der Vorbereitung geht es von Freitag bis Sonntag diesmal nach Bad Hersfeld.
Vielleicht sind dann auch zwei Neuzugänge dabei – auch wenn es derzeit etwas still ist. Der SVU testet im Probetraining Spieler, die von Spielerberatern angeboten werden oder von sich aus kommen. Gesucht wird bekanntlich noch ein Stoßstürmer, wie es der ehemalige Torjäger Chris Diefenbach war. Auch einen schnellen offensiven Flügelspieler, die Seite ist das relativ egal, hätten die Unter-Flockenbacher noch gerne verpflichtet. „Wir müssen abwarten und haben ja noch Zeit bis zum 31. August. Vielleicht ergibt sich ja noch etwas“, sagt Nag und denkt dabei an Spieler, die möglicherweise bei ihren Vereinen unzufrieden sind.
Als Neuzugänge stehen bisher der 25-jährige Linksaußen Arif Mete Kilic, der zuletzt in der Oberliga Schleswig-Holstein spielte, Jens Bundschuh, Florian Butscher, Lennart Borgenheimer (alle Eintracht Wald-Michelbach) und Torwart Paul Lawall vom VfR Mannheim fest. beg
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Unter-Flockenbach. In den vergangenen vier Jahren kämpfte die zweite Mannschaft des SV Unter-Flockenbach trotz aller Bemühungen immer wieder um den Klassenerhalt in der Fußball-Kreisoberliga. Das ist in dieser Saison anders, denn mit 29 Punkten zur Winterpause hat die Mannschaft von Alessandro Hoffmann (Bild: Archiv) schon zwei Punkte mehr als in der gesamten vergangenen Saison geholt. Der SVU II belegt Platz acht mit acht Siegen, fünf Unentschieden und sechs Niederlagen bei einem Torverhältnis von 39:32. Wir sprachen mit dem 33-jährigen Alessandro Hoffmann, der die Spieler der Verbandsliga-Reserve am 16. Januar wieder ins Training bittet.
Herr Hoffmann, mit Platz acht und schon 15 Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone gibt es endlich mal eine entspannte Runde. Was wird das weitere Ziel sein?
Alessandro Hoffmann: In der Tat läuft die aktuelle Runde deutlich besser als alle anderen, seitdem die zweite Mannschaft des SVU in die Kreisoberliga aufgestiegen ist. Die Mannschaft hat im Sommer noch mal einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und hat sich somit den Platz absolut verdient. Ich bin davon überzeugt, wenn die Mannschaft im Winter wieder einen Schritt nach vorne macht, egal wie groß dieser sein wird, werden wir eine entspannte Runde haben. Sollten wir als Mannschaft aber denken, jetzt können wir uns gemütlich zurücklehnen, auf dem bisher Erreichten ausruhen und die eigene Motivation nicht finden, dann wird es noch mal ungemütlich.
Aber das ist eher unwahrscheinlich?
Hoffmann: Ich mache mir tatsächlich wenig Sorgen, da – bis auf drei Ausnahmen – die Mannschaft grundsätzlich immer mit der richtigen Motivation und Engagement in die Spiele gegangen ist. Auch weil wir schon als Mannschaft kurz darüber gesprochen, was wir in der Rückrunde noch erreichen wollen. Zum Beispiel den einstelligen Tabellenplatz zu festigen oder auch eine positive Sieg-Niederlagen-Bilanz zu haben. Die weiteren Rundenziele werden wir während der Vorbereitung noch gemeinsam im Detail definieren. Mir ist es nämlich wichtig, dass nicht nur der Verein, der Sportliche Leiter oder Trainer die Ziele vorgeben, sondern dass die Mannschaft sich selbst Ziele steckt. Das macht die Arbeit auf dem Platz dann grundsätzlich einfacher, da wir dann gemeinsam dieselben Ziele verfolgen und jeder einzelne auf diese Absprache zurückgreifen kann, sollte es mal aus dem Ruder laufen.
Was war gut und was muss besser werden?
Hoffmann: Verfolgt man den gemeinsamen Plan können Ergebnisse wie gegen SG Unter-Abtsteinach (4:1, Anm. d. Red.), Eintracht Bürstadt (2:1) oder auch auswärts gegen Tvgg Lorsch (2:1), wo der SVU, glaube, ich noch nie gepunktet hat, zustande kommen. Das sind alles Beispiele bei der die Mannschaft geschlossen aufgetreten ist und den gemeinsamen Plan verfolgt hat. Das ist besonders für uns wichtig, da wir nicht den einen entscheidenden Spieler haben. Wir können es immer nur als ein Team richten, deshalb benötigen wir einfach diese Geschlossenheit.
Was waren die Ausnahmen, die Sie angesprochen haben?
Hoffmann: Gegen TV Lampertheim (3:3), Sportfreunde Heppenheim (2:4) und beim letzten Spiel in Reichenbach (0:4) haben wir genau diese Geschlossenheit vermissen lassen und konnten auch nicht die richtige Motivation und Engagement ins Spiel mitbringen. Das muss besser werden! Gegen Mannschaften, die eher im Abstiegskampf sind, nicht wie eine launige Diva aufzutreten, sondern besonders bei diesen Spielen diese Extraportion Motivation und Engagement mitzubringen. Insbesondere, weil die Mannschaft es ja selbst weiß, wie solche Spiele laufen, da sie selbst bisher immer im Abstiegskampf war.
Die Torausbeute war in der vergangenen Saison ein Thema?
Hoffmann. Also bezüglich unserer Torausbeute mache ich mir weniger Sorgen. Wir sind zwar weiterhin keine Mannschaft, die dem Gegner regelmäßig vier, fünf, sechs Tore einschenkt, aber wir sind mittlerweile eine Mannschaft, die regelmäßig ihre Tore macht. Wir haben bis auf drei Spiele in jedem Spiel unser Tor erzielt. Wir lassen zwar für meinen Geschmack noch immer zu viel liegen, aber auch in diesem Bereich haben wir einen wichtige Entwicklung genommen, an der wir weiter arbeiten. Hierbei geht es insbesondere darum, den Ball nicht immer über die Linie tragen zu wollen oder noch einen Finte hier und da setzen zu wollen, sondern sich einfach auch mal ein enges Schussfenster zu nehmen. Wir könnten mehr Abschlüsse im Spiel haben, wenn wir überzeugter handeln würden. Vieles im Fußball ist einfacher, wenn man es mit einer gewissen Überzeugung macht und nicht immer wieder darüber nachdenkt, was man gerade tut.
Dafür ist Ihr Team noch jung?
Hoffmann: Ja, das gehört auch zu dem Lernprozess. Das kommt nicht immer von heute auf morgen, sondern da muss man dranbleiben und weiterarbeiten. Das heißt im Training sich die Abschlüsse nehmen – ohne viel Schnickschnack. Hier ist es auch meine Aufgabe, im Training so gut es geht realistische Spielsituationen zu kreieren, damit die Spieler die Trainingserfahrungen ins Spiel mitnehmen können. Das klappt in dieser Saison in allen Bereichen immer besser und die Mannschaft ist deutlich konstanter.
Tut sich personell etwas in der Winterpause?
Hoffmann: Der Sportliche Leiter Dirk Sommer führt mit potenziellen Neuzugängen Gespräche, aber noch ist nichts fix. Lassen wir uns also überraschen. Während der Runde hat uns leider aus beruflichen Gründen unser zweiter Torwart Noah Mahren verlassen. Ich hoffe, dass wir hier im Winter noch nachrüsten können. Ansonsten sollten alle verletzten Spieler zum Vorbereitungsbeginn wieder anwesend sein.
Bleiben Sie ein drittes Jahr als Trainer?
Hoffmann: Das kann ich so noch nicht sagen. Wir haben vereinbart, dass wir uns im Januar zusammensetzen und darüber sprechen werden. Aber wie schon mein Trainerkollege Lucas Oppermann vom FC Fürth in der OZ sagte, aus der Emotion heraus würde auch ich sagen, dass mein Weg beim SVU noch nicht zu Ende ist. Es gibt ein paar Themen, die angesprochen werden müssen, aber das Wichtigste ist, dass am Ende beide Seiten dasselbe Ziel verfolgen und sich dazu auch bekennen.
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Unter-Flockenbach. Wunschlisten stehen in der Vorweihnachtszeit vor allem bei Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs – verbunden mit der Hoffnung, dass die Wünsche bei der Bescherung an den Feiertagen dann auch in Erfüllung gehen. Den Herzenswunsch aller Verantwortlichen beim SV Unter-Flockenbach haben die Spieler des Fußball-Verbandsligisten allerdings schon einige Wochen vor Weihnachten erfüllt: Nach dem unglücklichen Abstieg aus der Hessenliga und dem Ende der 18-jährigen Amtszeit von Trainer Mirko Schneider hat die neu formierte Elf um das Trainerduo Dalio Memic und Nico Hammann schneller zueinandergefunden, als es selbst die Verantwortlichen erwartet hatten. „Ursprünglich ging es ja erst einmal darum, die Mannschaft zu festigen und in der Verbandsliga anzukommen“, blickt Memic zurück.
Doch vom ersten Spieltag an pflügte das Team um Rückkehrer Morris Nag durch die Südstaffel der Verbandsliga, nach 19 Spieltagen liegt der SVU als unangefochtener Tabellenführer mit der Bilanz von 16 Siegen, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage sagenhafte 14 Punkte vor dem Zweiten, SV Pars Neu-Isenburg. Die direkte Rückkehr in die Hessenliga scheint angesichts der Dominanz, die die „Flockis“ in der Vorrunde an den Tag legten, nur noch Formsache zu sein. Auch der Sportliche Leiter, Markus Müller, und Trainer Dalio Memic machen keinen Hehl aus den Ambitionen auf dem Wetzelsberg. „Wir wollen nach der Winterpause frühzeitig die nötigen Siege einfahren, um Planungssicherheit für die nächste Runde zu haben“, sagt Müller. Memic fügt hinzu: „Klar ist es unser Ziel, im Sommer in die Hessenliga zurückzukehren.“
Dass der Trainer mit Blick auf die Vorrunde dennoch nur von einem „fast perfekten Halbjahr“ spricht, liegt vor allem an der ersten Niederlage, die sich der SVU ausgerechnet am letzten Spieltag vor der Winterpause gegen Rot-Weiss Darmstadt einhandelte (1:3). „Ansonsten ist es wirklich sehr gut gelaufen, die Punkteausbeute mit 16 Siegen ist hervorragend“, sagt Memic. Auch die Anzahl der Gegentore (34) ist nach Auffassung des Übungsleiters „etwas zu hoch“ – bei 73 geschossenen Toren aber absolut zu verschmerzen. Wie ehrgeizig die Spieler und das Trainerteam sind, macht Memic mit einer weiteren Aussage deutlich: „Offensiv läuft’s sehr gut. Auch wenn man es kaum glauben mag, hätten es aber eigentlich noch mehr als die 73 geschossenen Tore sein müssen.“
Dieser Ehrgeiz zeige sich nicht nur in den Spielen, führt Memic aus. „Es ist teilweise schon brutal, mit welcher Intensität die Jungs trainieren. Diese Bereitschaft spiegelte sich dann auch 1:1 in den bisherigen Spielen wider.“ Dem Trainerduo ist dies freilich nur recht, Memic und Hammann heizen den Konkurrenzkampf im 26-Mann-Kader sogar regelrecht an. „Wir rotieren immer. Ich kann mich nicht daran erinnern, in zwei aufeinander folgenden Spielen die gleiche Startelf aufgeboten zu haben. Dass wir trotzdem oder vielleicht auch genau deshalb so gut dastehen, zeigt die Qualität des gesamten Kaders“, sagt Memic. Anfangs sei diese Philosophie noch kritisch beäugt worden, doch der Erfolg gebe dem Duo recht, ist er sich sicher. „So halten wir die Spannung hoch. Jeder kommt auf seine Einsätze, auf der Gegenseite ist keiner gesetzt.“ Und nicht zu vergessen: Der SVU bleibt dadurch unberechenbar.
Auch der Stimmung in der Mannschaft, die im bisherigen Saisonverlauf auch von größeren Verletzungen verschont blieb, schade der Konkurrenzkampf nicht, beteuert Memic. Ganz im Gegenteil: „Da jeder seine Spielminuten bekommt, ist die Stimmung super. Auch die Trainingsbeteiligung ist sehr gut, im Schnitt sind es immer 20 Spieler oder mehr.“
Beispielhaft für den guten Zusammenhalt nennt der Übungsleiter gemeinsame Freizeitaktivitäten – „aktuell sind ein paar Jungs zusammen im Skiurlaub“. Die erste Mannschaft sei diesbezüglich auch ein Spiegelbild des gesamten Vereins, der für „sozialen Zusammenhalt“ stehe und den Spielern und Trainern ein „familiäres Umfeld“ biete, befindet der SVU-Coach. „Die drei Männer-Mannschaften und die Damen machen viele Dinge gemeinsam, das passt einfach“, so Memic.
Damit das auch so bleibt, schauen die Verantwortlichen bei potenziellen Neuzugängen auch ganz genau hin. „Es werden nur Spieler verpflichtet, die in dieses Gefüge passen“, sagt der Trainer – wohlwissend, dass sich gerade in Zeiten des sportlichen Erfolgs zahlreiche wechselwillige Akteure beim Verein selbst anbieten. Die Chancen, kurzfristig in die SVU-Familie aufgenommen zu werden, sind hierbei allerdings vergleichsweise gering, wie Memics Aussagen zu entnehmen ist. „Ein neuer Spieler muss uns sportlich weiterbringen“, sagt er. Und fügt hinzu: „Es muss eine Verstärkung sein, keine Ergänzung.“ Für die Defensive seien zwar ein, zwei Neue denkbar, „aber eher mit Blick auf die kommende Saison“.
Im Klartext heißt das: Der erfolgreiche Kader der ersten Saisonhälfte genießt auch in der Rückrunde das Vertrauen des Trainerduos – mit wenigen Ausnahmen. Nachdem sich Chiebuka Johnson schon während der Hinrunde in den Karlsruher Raum verabschiedet hat, wird auch Kareem Baumann beim Start in die Wintervorbereitung am 22. Januar nicht mehr dabei sein. Der Außenverteidiger wechselt zum Ligakonkurrenten VfR Fehlheim, nachdem er beim SVU in der ersten Saisonhälfte vorrangig in der Kreisoberliga-Mannschaft zum Einsatz gekommen war.
Nicht zurückgreifen können Memic und Hammann bis auf Weiteres auf Torhüter Nico Umscheid, der sich eine Knieverletzung zugezogen hat. „Wir werden also nur noch mit zwei Keepern in die Rückrunde gehen“, sagt Memic.
Auswirkungen auf Memics persönlichen Wunschzettel haben diese drei Personalien aber nur bedingt. Ganz oben auf der Liste steht demnach der Wiederaufstieg in die Hessenliga, gefolgt von der Hoffnung, „dass wir von weiteren Verletzungen verschont bleiben“. Wunsch Nummer drei geht dann bereits über die laufende Saison hinaus: „Es wäre genial, wenn wir auch die Hessenliga rocken würden und uns dort nach dem Aufstieg etablieren könnten.“
Dalio Memic ist fürs Coaching an der Seitenlinie verantwortlich. Bild: Kathrin Oeldorf
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Fußball: SV Unter-Flockenbach soll nach dem Abstieg so dominant auftreten wie ein Oberligist. Gesucht werden noch ein Innenverteidiger und ein Stoßstürmer
Von Bernd Graber
Unter-Flockenbach. Erst ein Gegentor in den ersten drei Testspielen: Der SV Unter-Flockenbach scheint in der Vorbereitung auf dem richtigen Weg zu sein, das Manko aus der Abstiegssaison in der Fußball-Hessenliga abzustellen. Denn da war der Aufsteiger die „Schießbude“ der Liga und kassierte (allerdings auch in mammuthaften 38 Spielen) satte 110 Gegentore.
Dalio Memic und Nico Hammann, die zusammen das Traineramt nach 18 Jahren von Mirko Schneider übernommen haben, wissen jedenfalls genau, wo sie anzusetzen haben. Der komplette Defensivverbund braucht mehr Stabilität. Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen die U19 des SV Sandhausen gab es ein 4:0 gegen den Kreisoberligisten FC Ober-Abtsteinach und am vergangenen Samstag ein 0:0 beim badischen Verbandsliga-Rivalen TSG 62/09 Weinheim. Das war dann schon ein ordentlicher Härtetest für den SVU bei brütender Hitze vor immerhin 150 Zuschauern – so viel hatte die TSG 62/09 während der Runde im Sepp-Herberger-Stadion selten – und mit guten spielerischen Ansätzen auf beiden Seiten.
Die Fußballfans sind also durchaus gespannt, wie sich die beiden Nachbarklubs und Kooperationspartner in der neuen Saison schlagen. Ambitionen haben sie jedenfalls beide – gerade auch der SV Unter-Flockenbach, der den letztlich unnötigen Abstieg aus der Hessenliga aufgearbeitet hat.
Nachdem Mirko Schneider bereits in der Winterpause bekannt gegeben hatte, dass für ihn am Saisonende Schluss ist, war der Weg für alle frei, einen „Cut“ vorzunehmen. Der fällt, wie man es vom SV Unter-Flockenbach eigentlich in den vergangenen Jahren gewohnt ist, behutsam aus. Als Trainer wurden Ex-Profi und Kapitän Nico Hammann und der bisherige Co-Trainer Dalio Memic installiert. Ihnen zur Seite steht wieder Sascha Noe als Co-Trainer. Neuer Torwarttrainer ist Nico Schütz, der als dienstältester Spieler seine Karriere beendet hat – Stallgeruch auf allen Positionen also.
Eine große Eingewöhnungszeit brauchen sie in Unter-Flockenbach demnach nicht, zumal sich die Neuzugänge in Grenzen halten – und zumindest zwei sind bereits gut bekannt. Morris Nag, der Sohn des SVU-Managers Rana Nag, kehrte nach vielen Jahren beim SV Waldhof Mannheim und zuletzt FC Astoria Walldorf ins Tal zurück. Der 26-Jährige ist der Unterschiedsspieler, den das Unter-Flockenbacher Mittelfeld schon im vergangenen Jahr hätte gut gebrauchen können. Offensivspieler Vassilis Chatzigiannakis (23) von Eintracht Wald-Michelbach hat die Abwehr des SVU in direkten Duellen schon des Öfteren beackert. Dominic Rück aus Ober-Liebersbach kommt aus der A-Jugend des SV Waldhof, der 18-jährige Verteidiger muss aber derzeit noch eine Hüftverletzung auskurieren.
Der 20-jährige Leon Gelzenlichter vom SV Waldhof II überzeugte bereits bei seinen Einsätzen im Mittelfeld, und auch der 21-jährige Offensivmann Niko Paschaloglu vom VfL Neckarau spielte bereits in der Verbandsliga. Hinzu kommt der 26-jährige Marcel Petrinec vom Verbandsligisten SV Münster, der sich zunächst mit dem sieben Jahre jüngeren Arthur Kovis einen Zweikampf um die Nummer eins liefern wird. „Das ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagt Trainer Memic. Der dritte Torwart im Bunde, Nico Umscheid, ist der Pechvogel und muss zunächst eine Wadenverletzung auskurieren.
Abgeschlossen hat der SVU seine Personalplanungen noch nicht. Gesucht wird noch ein wuchtiger Stoßstürmer als Ersatz für Chris Diefenbach, der zum SV Fürth zurückging. Auch ein Innenverteidiger wird noch gesucht, nachdem Ilias Tzimanis aus beruflichen Gründen zu Enosis Mannheim wechselte. Kurzfristig gewechselt ist zudem Julian Marquardt zu Wormatia Worms, verlassen haben den SVU auch Pascal Fraas (Tvgg Lorsch), der immer wieder Verletzungspech hatte, und Niklas Blüm, der zum FC 07 Bensheim wechselte. „Wir hoffen noch auf ein, zwei Transfers, um den Kader zu erweitern“, sagt Memic, der derzeit einen 22-Mann-Kader hat. Das ist nicht wenig, aber wenn Ausfälle wie im vergangenen Jahr kommen, ist das Polster auch mal schnell heruntergeschält.
„Wir haben eine extrem junge Mannschaft, die woanders als U23 laufen würde, die aber nichtsdestotrotz schon reif ist“, sagt Memic, der mit dem Team nun den nächsten Schritt gehen will. Dazu erwartet er ein dominantes Auftreten in der Verbandsliga. „Wir müssen spielen wie ein Oberligist“, fordert der Trainer und will agieren, statt zu reagieren. Immerhin sei die Mannschaft angesichts der Verstärkungen stärker als in der Hessenliga einzuschätzen, dem muss der SVU jetzt auf dem Platz gerecht werden.
Die Unter-Flockenbacher wollen und können Hessenliga. Allerdings spricht Memic nicht vom sofortigen Wiederaufstieg. Dazu ist die Konkurrenz gerade von Rot-Weiß Darmstadt und SG Bornheim, die beide den Aufstieg knapp verpasst haben, zu groß. „Wir wollen oben mitspielen, und wir werden die Gejagten sein“, weiß Memic, was seine Mannschaft erwartet. Diese müsse sich nun dagegenstemmen und ihr Können abrufen.
Gerade von den etwas älteren Spielern wie Morris Nag, Marco Kaffenberger, Fabio Schaudt, aber auch Max Heckhoff, der sich mit seinen 21 Jahren auf Anhieb einen Stammplatz in der Hessenliga sicherte, erwartet Memic eine Führungsrolle: „Sie müssen Verantwortung übernehmen.“ Dazu wird es einen neuen Kapitän geben, den das Trainerduo aus dem Mannschaftsrat bestimmen will.
Gleicht bleibt nach Rücksprache mit der Mannschaft der aus der Hessenliga gewohnte Heimspieltermin am Samstag, allerdings dann schon um 15.30 Uhr. Anschließend spielen um 18.30 Uhr die Frauen. Der Sonntag am dem Wetzelsberg gehört dann der zweiten und dritten Mannschaft.
Am Sonntag (14 Uhr) testet der SVU zu Hause gegen den ASC Neuenheim, es folgt ein Spiel gegen FC Astoria Walldorf II – beides sind Gegner aus der badischen Verbandsliga. Die Freundschaftsspiele gegen SV Fürth, KSG Mitlechtern und SG Wald-Michelbach läuten den Endspurt ein. Das wären dann acht Testspiele, bevor es am 6. August bei SV Pars Neu-Isenburg in der Runde losgeht. Das erste Heimspiel ist am 12. August gegen die Spvgg. Neu-Isenburg geplant.
Als Generalbevollmächtigter Sport hat Mirko Schneider (Bild: SVU) nach 18 Jahren als Trainer beim SV Unter-Flockenbach schnell eine neue Rolle gefunden. Es war von Anfang an der Wunsch von Manager Rana Nag, den Weggefährten im Verein zu halten.
Der 53-jährige Schneider soll die sportliche Ausrichtung der Fußballabteilung strategisch nach vorne entwickeln. In keinem Fall wird er in das Tagesgeschäft der Trainer und Sportlichen Leiter eingreifen, heißt es in einer Pressemitteilung des SVU. Vielmehr wird er gemeinsam mit ihnen Entwicklungsziele und strategische Auswirkungen erarbeiten.
Ergänzend kümmert sich Schneider um den Aufbau einer Scouting-Abteilung. Das gilt für alle drei Herrenmannschaften, das Frauenteam und auch für die Jugendarbeit.
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Fußball: Dalio Memic und Nico Hammann übernehmen im Sommer als Doppelspitze beim SV Unter-Flockenbach – die Gründe sind einleuchtend
Unter-Flockenbach. Beim SV Unter-Flockenbach geht eine Ära zu Ende: Mirko Schneider gibt im Sommer das Traineramt beim Fußball-Hessenligisten ab. „Es ist vorbei“, sagt Schneider mit einem kleinen Kloß im Hals, als diese Redaktion den Trainer auf seine Zukunft anspricht. So ganz kann er es wohl selbst noch nicht glauben, dass nach 18 Jahren jemand anderes den SV Unter-Flockenbach trainiert.
„Mirko Schneider möchte nach dieser Saison etwas kürzertreten und zur Ruhe kommen. Das hatte er in einem persönlichen Gespräch vor Weihnachten dem Sportlichen Leiter Markus Müller mitgeteilt, als wir eigentlich für die Saison 2023/2024 mit Mirko Schneider verlängern wollten“, sagt SVU-Manager Rana Nag. Die Verantwortlichen der Fußballabteilung akzeptieren den Wunsch und die Entscheidung des Trainers, die am Montagabend der Mannschaft mitgeteilt wurde. „Wir haben Mirko sehr, sehr viel zu verdanken. Er war nicht nur Trainer, sondern auch mit ein Baumeister in unserer Fußballabteilung und ein Freund“, sagt Nag. „Dennoch war uns allen klar, dass dieser Tag kommen wird, und wir können das aufseiten von Mirko absolut nachvollziehen. Für mich ist es außergewöhnlich und bewundernswert, dass Mirko sich über diesen langen Zeitraum so fokussieren konnte und immer eine Topleistung brachte.“
Nun will man beim SVU nach vorne schauen, um den Trainer mit dem Klassenerhalt zu verabschieden. In jedem Fall wird es eine große Abschiedsparty geben, allerdings wird Mirko Schneider dem Verein in jedem Fall treu bleiben und gegebenenfalls an anderer Position unterstützen.
Der Sportliche Leiter Markus Müller hat die Winterpause genutzt, um die Weichen nach Mirko Schneider zu stellen. „Die Philosophie beim SVU ist es, dass wir zunächst in den eigenen Reihen nach geeigneten und qualifizierten Personen schauen“, sagt Müller. „So lag es aus unserer Sicht auf der Hand, dass wir mit Nico Hammann und Dalio Memic zwei Fachleute ansprechen.“ Diese Gespräche führten zu dem Ergebnis, dass es bei der ersten Mannschaft des SVU künftig eine Doppelspitze geben wird. Dalio Memic gehört bereits seit über einem Jahr dem Trainerstab an. Er sei unglaublich motiviert und traue sich den Schritt in die erste Reihe zu. „Mir macht es große Freude beim SVU“, sagt der 32-Jährige, „in den letzten Monaten habe ich sehr viel im Trainerteam lernen können und glaube, dass wir in unserer Mannschaft sehr viel Potenzial haben.“ Memic ist im Besitz einer Übungsleiterlizenz und hat darüber hinaus den Fitnesscoach absolviert. Der Abwehrspieler kam 2014 vom SV Waldhof Mannheim II zum Verbandsligisten Eintracht Wald-Michelbach, von wo er nach vier Jahren 2018 zum SVU wechselte. Memic wird künftig im ersten Glied und gleichberechtigt Nico Hammann zur Seite stehen. Der ehemalige Profispieler, der 2021 vom FC Astoria Walldorf zum SVU wechselte, wird als spielender Trainer fungieren und hier seine große Erfahrung mit einbringen.
„Ich habe mich beim SVU vom ersten Tag an sehr wohlgefühlt“, sagt Hammann, „allerdings wollte ich das Thema zunächst mit meiner Familie besprechen, da wir ja inzwischen weiteren Nachwuchs bekommen haben. Glücklicherweise bekomme ich das Verständnis, da Fußball ein wichtiger Teil in meinem Leben ist.“ Der 34-jährige Wald-Michelbacher absolviert gerade seine Trainerlizenz. Das Trainerduo hat bereits feste Pläne und genaue Vorstellungen. Zunächst möchten sie mithelfen, den Klassenerhalt zu schaffen. Aber auch im Abstiegsfall gibt es bereits konkrete Vorstellungen. Das Positive sei, dass man auf viel Gutem aufbauen könne und nur gewisse Stellschrauben drehen müsse, um noch etwas mehr herauszukitzeln. Vor der Arbeit von Mirko Schneider haben beide großen Respekt, dennoch wollten sie sich noch nicht zu einer Prognose drängen lassen, ob sie die 18 Jahre überbieten wollen. Sehr positiv schätzt die Abteilungsleitung ein, dass der langjährige Co-Trainer Sascha Noe an Bord bleibt. Hier gibt es nur finale Gespräche zu führen, die aber kein Hindernis darstellen sollten.
„Die Erfahrung von Sascha ist in der neuen Konstellation Gold wert“, freut sich Markus Müller über den kontinuierlichen Weg. Er soll die beiden Trainer als ruhender Pol mit seinem Erfahrungsschatz unterstützen.
Und eine weitere positive Entwicklung zeichnet sich ab. Die langjährige Nummer 1 im Tor, Nico Schütz, möchte voraussichtlich ihre aktive Karriere am Rundenende beenden. Es ist für den SVU sehr positiv, dass er sich auch im Trainerstab einbringen wird. Der 33-jährige Weinheimer ist seit 2013 beim SVU und damit der dienstälteste Spieler. Voraussichtlich wird er als Torwarttrainer der ersten Mannschaft, aber auch den anderen Teams seine Erfahrung zur Verfügung stellen. Es laufen die finalen Gespräche zwischen Schütz und dem Verein, aber auch hier sollte es keine Überraschungen mehr geben.
„Mit dem Trainerstab sehen wir uns für die künftigen Aufgaben bestens aufgestellt“, fasst Rana Nag zusammen, „das Team ist eine perfekte Mischung, und wir werden versuchen, dass wir den erfolgreichen Weg weiterführen können.“ beg
Kommentar
Es ist die Zeit gekommen: Mirko Schneider hört am Saisonende als Trainer des SV Unter-Flockenbach auf. Bild: Fritz Kopetzky
Die Weichen sind gestellt: Der Sportliche Leiter Markus Müller (links) und Manager Rana Nag (rechts) stoßen mit Dalio Memic (Zweiter von links) und Nico Hammann an, die im Sommer als Trainer des SV Unter-Flockenbach eine Doppelspitze sind. Bild: SVU
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Halbjahresbericht Frauen Mannschaft: SVU hat die beste Abwehr
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Unter-Flockenbach. Die Fußballerinnen des SV Unter-Flockenbach überwintern in der Kreisoberliga Darmstadt auf dem fünften Platz. Aufgrund von schlechten Wetterbedingungen konnten die letzten zwei Hinrundenspiele nicht stattfinden, so bestritten die Frauen des SVU anstatt zwölf lediglich neun Spiele. Mit 21 Punkten sind sie in Reichweite der vorderen Tabellenplätze. Hervorzuheben ist dabei das Torverhältnis von 35:7. Mit lediglich sieben Gegentoren kassierten sie die wenigsten Treffer der Liga. Beste Torschützin der Mannschaft ist Vanessa Tesch mit elf Treffern. Höhepunkt der Hinrunde war das Pokalfinale in Zotzenbach gegen die FFG Winterkasten/Reichenbach vor fast 200 Zuschauern, das in einem starken Spiel erst im Elfmeterschießen verloren wurde.
Die Vorbereitung zur Rückrunde startet am 21. Januar um 10 Uhr auf dem Sportplatz in Unter-Flockenbach mit einem öffentlichen Probetraining. Jede interessierte Spielerin ab 15 Jahren ist dazu eingeladen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um Anfängerinnen oder gestandene Spielerinnen handelt. Bis Ende Februar und dem Rückrundenstart sind bereits einige Testspiele, auch gegen höherklassige Gegner, ausgemacht. Am 25. Februar startet mit dem Nachholspiel gegen die TSV Nieder-Ramstadt II die Rückrunde. Bild: Dominik Claus
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Halbjahresbericht: 1b Mannschaft wie erwartet mit schwerer Saison
HALBJAHRESBERICHT: 1b Mannschaft mit schwerer Saison - wie erwartet
Fußball: Zahlreiche Abgänge schwächen den SV Unter-Flockenbach II, der in der Kreisoberliga um den Klassenerhalt kämpft
Unter-Flockenbach. Bei der zweiten Mannschaft des SV Unter-Flockenbach hat Co-Trainer Dirk Sommer (Bild: SVU) in der Winterpause eine weitere Aufgabe übernommen und ist nun auch als Sportlicher Leiter tätig. In dieser Doppelfunktion muss er dafür Sorge tragen, dass der Klassenerhalt in der Fußball-Kreisoberliga geschafft wird.
Zur Winterpause liegen die Unter-Flockenbacher mit 15 Punkten und 25:30 Toren auf Platz elf und haben damit immerhin schon sieben Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 13, den die SG Azzurri/Olympia Lampertheim einnimmt. Neun Punkte sind es sogar auf den Tabellenletzten SV Lörzenbach, der im letzten Spiel des Jahres durch ein Tor von Mario Arnold in der Nachspielzeit mit 2:1 besiegt wurde. Das waren Big Points für die Hessenliga-Reserve, die somit noch ein relativ ruhiges Weihnachtsfest hatte.
Seit der gemeinsamen Zeit bei der A-Jugend und der dritten Mannschaft steht Dirk Sommer an der Seite von Trainer Alessandro Hoffmann. Und als Sportlicher Leiter geht er davon aus, dass Hoffmann auch in der kommenden Saison Trainer bleibt. „Ich denke, hier gibt es nur noch Kleinigkeiten zu klären“, sagt Sommer, der sich wie auch Hoffmann gerade die personelle Saison etwas einfacher vorgestellt hat, ansonsten überrascht das Abschneiden nicht besonders: „Nach dem Umbruch im Sommer mit acht Abgängen war das Ziel mit Klassenerhalt von Anfang an klar, von daher war es sportlich so herausfordernd, wie wir es erwartet haben.“
Sommer lobt den Zusammenhalt und die Leidenschaft, mit der die Mannschaft zu Werke geht. Auch die Aushilfen aus der ersten und dritten Mannschaft, die aufgrund der Personalprobleme nötig waren, seien „absolut top“ gewesen.
Allerdings müsste die Punktausbeute besser sein. In der Vorrunde gab es extrem viele verletzungsbedingte Ausfälle und auch Abgänge wegen Studium oder Beruf mit Metz, Berbner und Nico Seiler. Spieler meldeten sich trotz Zusage während der Vorrunde ab, so kamen insgesamt zu den Verletzten sieben Abgänge hinzu. „Dadurch war teilweise die Trainingsbeteiligung niedrig, was es extrem schwer macht, Abläufe im taktischen und spielerischen Bereich zu trainieren“, sagt Sommer.
In einigen Spielen führten individuelle Fehler im Spielaufbau zu leichten Gegentoren – das hat Punkte gekostet und muss besser werden. Auch die Chancenverwertung war bisher ein Manko, doch der Sportliche Leiter sieht inzwischen Fortschritte.
Der Aufwärtstrend machte sich auch in den Ergebnissen bemerkbar. In den letzten fünf Spielen vor der Winterpause gab es nur eine 0:1-Niederlage bei der Tvgg Lorsch – dafür aber zwei (von insgesamt drei) Siege gegen Biblis (4:2) und Lörzenbach (2:1) sowie zwei Unentschieden (von insgesamt sechs) gegen Birkenau (2:2) und Mitlechtern (1:1).
Von der Defensivleistung hebt Dirk Sommer die Zu-null-Spiele in Mitlechtern, Fürth und Wald-Michelbach hervor. Von der Leidenschaft sind die Spiele gegen Biblis, als in einer schwierigen Situation nach dem jeweiligem Ausgleich immer nachgelegt wurde, und gegen Lörzenbach, als nach dem späten Ausgleich in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer erzielt wurde, herauszuheben.
Die jungen Spieler, die im Sommer aus der dritten Mannschaft kamen, finden sich in der Kreisoberliga immer besser zurecht. Der Sportliche Leiter lobt auch die angeschlagenen Spieler, die aufgrund der knappen Personalsituation kaum Zeit hatten, sich richtig auszukurieren, und sich immer voll in den Dienst der Mannschaft stellten.
Auf den personellen Engpass will der SV Unter-Flockenbach in der Winterpause mit Neuzugängen für alle Mannschaftsteile reagieren, „die uns sowohl von der Qualität helfen als auch die Breite des Kaders vergrößern“, sagt Dirk Sommer. Ansonsten werde man noch mehr an der taktischen Disziplin und am Offensivspiel arbeiten und versuchen, den Vorsprung auf den Relegationsplatz weiter auszubauen. Immerhin geht es bereits im ersten Spiel am 5. März zum direkten Konkurrenten SG Azzurri/Olympia Lampertheim – mit einem Sieg würde der SVU II einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt tun. beg
Durch den 2:1-Sieg in der Nachspielzeit gegen den SV Lörzenbach hat sich der SV Unter-Flockenbach II (am Ball Kapitän Raffael) im letzten Spiel des Jahres ein kleines Polster auf die Abstiegszone verschafft. Bild: Philipp Reimer
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